Liebe ReiterInnen, liebe PferdefreundeInnen und LeserInnen,

die Pferde kamen "zufällig" (ich persönlich glaube ja nicht an Zufälle) in mein Leben. Ich schloss mich einer Freundin an, die unbedingt reiten gehen wollte. Wir waren damals 8 Jahre und unsere Mütter gingen mit uns zu einer großen Reitanlage mit vielen Schulpferden. Das war noch zu Zeiten der Ständerhaltung für Pferde. Ein absoluter Graus. Früher (in den Enden der 70er Jahren) war das aber noch oft so und mit 8 Jahren habe ich mir erst mal nicht wirklich darüber Gedanken macht, ob die Pferde es da gut haben oder nicht. Es gab durchaus auch schon Boxen in schlecht belüfteten Stallgassen ohne ein Fenster nach draußen oder drinnen. Dort standen dann die Privatpferde drin.

In erster Linie hatte ich erst mal Angst. Die Mutter meiner Freundin half mir, obwohl sie auch keine Ahnung hatte, die Pferde fertig zu machen. Du bekamst den Namen des Pferdes genannt, wo es stand und wo das Sattelzeug war. Das war es. Jetzt gehe mal als Kind zu so einem großen Pferd von hinten in einen Boxenständer hinein! Ich dachte, ich werde gebissen oder getreten. Aber es geschah nie etwas. Sicherlich musste man bei dem ein oder anderen Pferd etwas aufpassen, doch die Mutter meiner Freundin machte instinktiv alles richtig. Sie näherte sich den Pferden mit Respekt, Präsenz und Karotten. Das schaute ich mir schon mal als erstes ab. 

Und hier sind wir schon beim ersten Thema: Respekt vor dem Wesen Pferd
Respekt in Form von Achtung und Wertschätzung vor dem Wesen Pferd.

Das Pferd steht uns ReiternInnen zur Verfügung. 

Wir sitzen drauf, wir arbeiten mit ihm, es schenkt uns Liebe und Vertrauen, es muntert uns auf, es hält unsere schlechten Launen und unseren Stress aus. Dafür alleine hat es schon unseren Respekt verdient. Eben wie in einer echten und guten Partnerschaft. Es wird euch auf seine Weise danken.