"Heute mache ich da weiter, wo wir gestern aufgehört haben!"

Du bist motiviert, freust dich auf dein Pferd und das gemeinsame Training. Gestern war es super, du bist endlich ein Stück weiter gekommen und konntest entspannt Lektionen reiten, die sonst nicht so gut geklappt haben. Das willst du gleich heute noch mal probieren. Wer weiß, vielleicht geht es sogar noch ein Stück weiter! 

Du setzt dich auf dein Pferd, löst es und willst dann da anfangen, wo du gestern aufgehört hast. Und nichts klappt so wie gestern ... Frust? Ja, klar. Verständlicherweise. Doch die Kunst ist es jetzt, die Größe zu haben, sich zu hinterfragen, woran es liegen kann. Denn dazu ist das Pferd nicht in der Lage. Du jedoch schon. Meiner Erfahrung nach, ist es das Beste zum Schritt durchzuparieren, in sich hineinzuspüren und dann eine Entscheidung zu treffen. Aufhören oder weitermachen? Aufhören eignet sich am besten, wenn man unzufrieden, gefrustet und genervt ist. Es bringt nichts aus der Unzufriedenheit heraus, etwas verbessern zu wollen. Das ist zum scheitern verurteilt. Weitermachen - nur, wenn du gelassen bist und wenn du eine Idee hast, woran es liegen könnte und wenn du bereit bist, sofort wieder zu unterbrechen, wenn es sich nicht verbessert. Und auch wenn es gut läuft - weniger ist mehr. Sei stolz auf die gute Sequenz und höre auf. 

In beiden Fällen ist es wichtig, dass du, in Frieden mit dir und deinem Pferd, absteigst und den reiterlichen Teil für heute beendest. Versorge es noch freundlich und sage dir, dass deine Erwartungen zumindest heute nicht erfüllt wurden. Doch es werden ganz bestimmt Tage kommen, wo du nichts erwartest und du beschenkt wirst. Und wenn du das dann mal ganz bewusst probierst - ohne Erwartungen aufs Pferd zu steigen - wirst du merken, was für eine Entspanntheit in dich und dein Pferd fließen und du so viel mehr Freude am Reiten hast!